Tiere ergänzen immer öfter Therapien, denn sie helfen auf allen Ebenen: Durch ihr unvoreingenommenes Wesen dienen sie als Eisbrecher und Motivator. Ihre Bewegungen fördern Gleichgewicht und Körperwahrnehmung oder regen zu Bewegungen an. Gezielt werden Übungen in die Therapie eingebaut, die Probleme der Patienten aufgreifen, Selbstvertrauenssteigerung durch Erfolge inklusive. Dass auch die Handlungsplanung durch strukturierte Abläufe gefördert wird und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Lebewesen geschult wird, sind weitere Facetten. Durch dieses gemeinsame Interesse traten Hildegard Thöne - Gründerin des Delphin Netzwerkes - und Jutta Junker in Kontakt. Ein wichtiges Thema ist die Anerkennung von tiergestützten Therapien durch Kostenträger, welches nur durch eine individuelle Abklärung mit der jeweils zuständigen Krankenkasse des Patienten und als Sonderregelung möglich ist.
Leider gibt es hierzu noch keine allgemeingültige Regelung. Da dieses Thema Frau Junker schon lange beschäftigte, führte sie eine Studie bezüglich der Effizienz der Therapieform „Ergotherapie mit dem Medium Pferd“ durch. Unser Ziel ist es, so die Krankenkassen vom Nutzen dieser Methode überzeugen.
Wert des Tieres und des Umfeldes
„Vor allem der Umgang mit dem Pferd hat zum Erfolg geführt.
Sie ist wegen der Tiere zur Therapie gekommen, egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter.“
(Eltern eines Kindes mit ADHS )
Die Einbindung eines harmonischen Umfeldes und die Aufnahme der natürlichen Reize helfen dem Patienten in jeder Situation, den Kontakt mit der Umwelt (wieder) aufzubauen. Sämtliche Aktivitäten rund um das Tier in seinem natürlichen Umfeld werden mit in die Therapie einbezogen. Je nach Ausgangsposition und Grunderkrankung werden einzelne Aspekte des Umgangs mit dem Tier besonders betont und gezielt eingesetzt. Wahrnehmung und Orientierung werden dadurch geschult, so dass eine Übertragung der Therapie in den Alltag gewährleistet ist.
Neben den objektiven Erfolgen der Therapie (z.B. Verbesserung der Motorik oder Kommunikationsleistungen) sind die positiven emotionalen Erlebnisse für Kind und Eltern eine große Motivation, therapeutische Übungen fortzuführen, eine Integration der Förderung in das soziale außerfamiliäre Umfeld ist wahrscheinlicher. Eine nachhaltige Förderung zu mehr Selbständigkeit bedeutet langfristig weniger Begleitung, Betreuung und letztlich einen verringerten Kostenaufwand.
Sowohl Eltern als auch Therapeuten bewerten den Erfolg der Therapie mit Pferd als einen entscheidenden Impuls für die körperliche, geistige, seelische und soziokommunikative Entwicklung des Kindes. Die Wahl der Therapie mit Pferd als therapeutisches Hilfsmittel war für diese Kinder die richtige. Die aufgezeigten alltagsrelevanten Therapieerfolge bedeuten für den Patienten und sein gesamtes soziales Umfeld einen Gewinn an Lebensqualität.